So
langsam entwickelte sich meine Angst in tierische Wut. Hatte sie
nichts besseres zu tun als sich voll laufen zu lassen? Ich holte mein
Handy aus der Tasche um uns ein Taxi zu rufen, denn in dem Zustand
wollte ich mit Mia definitiv nicht mehr Bahn fahren. Als ich den
Bildschirm entsperrte zuckte mein Herz kurz zusammen. Immer noch war
der Kontakt mit Basti's Nummer geöffnet. Ich musste lächeln. Zu
gern würde ich jetzt mit Mia reden. Ich schaute sie an. Sie schielte
auf ihre Haare, an denen sie herum fummelte. NEIN, ich würde jetzt
auf gar keinen Fall mit ihr reden können, geschweige denn wollen.
Also rief ich uns schnell ein Taxi und hob Mia dann so gut ich konnte
an sodass sie sich auf mich stützen konnte. So humpelten wir
gemeinsam aus der Disco hinaus. Das uns alle dumm anstarrten
interessiere mich wenig. Ich würde mich hier eh nie wieder blicken
lassen.
Draußen
angekommen, ließ Mia sich neben die Steinmauer fallen. Ich dachte
erst sie würde bloß nicht mehr stehen können, doch dann stütze
sie sich auf ihre Arme und kotzte sich die Seele aus dem Leib. Zu
gerne hätte ich ihr geholfen, doch dann hätte ich wohl möglich
daneben gekotzt. Ich war bei so was überempfindlich. Wenigstens
hatte sich Mia direkt hier entleert und nicht im Taxi und dann wohl
möglich auf mich drauf. Wenige Minuten später traf das Taxi ein.
Ich zog Mia hoch auf die Beine und schleifte sie zum Auto. Freundlich
lächelte ich den Busfahrer an „Einmal nach Ohlstedt bitte.
Steinstraße 55.“ Er lächelte zurück und schaltete den Tacho ein.
Ich wollte das Mia mit zu mir kam, denn ihre Eltern wären sicherlich
nicht sonderlich erfreut über den momentanen Zustand ihrer Tochter.
Ich schrieb Mia's Mutter von ihrem Handy aus eine SmS, damit sie
Bescheid wusste. Ich hoffte das das keine Probleme ergeben würde.
Die Taxifahrt über schwiegen wir. Naja, mit Mia war ja auch nichts
anzufangen. Aber wenigstens hielt sie die Klappe und erzählte weder
dem Taxifahrer Blödsinn noch spuckte sie erneut. Bei mir Zuhause
angekommen, bezahlte ich den Taxifahrer, bedankte mich und zerrte
dann Mia aus dem Auto. Als der Taxifahrer wegfuhr und wir vor unserer
Haustür standen, versuchte ich ein Gespräch mit Mia anzufangen.
„Sag mal, was hast du alles getrunken?“ - „Pff, niiich so
viieeel. Wiesoo?“ lallte sie. Sie fing an zu schwanken. „Mia,
weil du total dicht bist!“ gab ich wütend zurück. „Bin ich gar
nicht“ schnaubte sie. Na, wenigstens konnte sie diesen Satz beenden
ohne zu lallen. „Wir reden morgen“ ich zog Mia hinter mir her ins
Haus. Die gehörte jetzt einfach nur noch ins Bett. Gott sei Dank
übernachtete Justi bei seinem Kumpel und meine Eltern waren noch bei
meiner Tante. In meinem Zimmer angekommen, setzte ich Mia auf mein
Bett und holte ihr einen Eimer. Natürlich benutzte sie diesen nach
wenigen Minuten. Ich holte unsere Gästematratze aus dem Wäschezimmer
und schnell war Mia's Bett hergerichtet. Genervt legte ich Mia auf
die Matratze, deckte sie zu, leerte ihren Eimer und stellte ihr den
leeren Eimer wieder hin. Hastig schaltete ich das Licht aus und fiel
Todmüde ins Bett. Nichtmal der penetrante Geruch von Kotze konnte
mich jetzt am einschlafen hindern.
riiiiiichtig schöner Teil *---*
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