Freitag, 23. November 2012

Kapitel 13 ♥

So langsam entwickelte sich meine Angst in tierische Wut. Hatte sie nichts besseres zu tun als sich voll laufen zu lassen? Ich holte mein Handy aus der Tasche um uns ein Taxi zu rufen, denn in dem Zustand wollte ich mit Mia definitiv nicht mehr Bahn fahren. Als ich den Bildschirm entsperrte zuckte mein Herz kurz zusammen. Immer noch war der Kontakt mit Basti's Nummer geöffnet. Ich musste lächeln. Zu gern würde ich jetzt mit Mia reden. Ich schaute sie an. Sie schielte auf ihre Haare, an denen sie herum fummelte. NEIN, ich würde jetzt auf gar keinen Fall mit ihr reden können, geschweige denn wollen. Also rief ich uns schnell ein Taxi und hob Mia dann so gut ich konnte an sodass sie sich auf mich stützen konnte. So humpelten wir gemeinsam aus der Disco hinaus. Das uns alle dumm anstarrten interessiere mich wenig. Ich würde mich hier eh nie wieder blicken lassen.
Draußen angekommen, ließ Mia sich neben die Steinmauer fallen. Ich dachte erst sie würde bloß nicht mehr stehen können, doch dann stütze sie sich auf ihre Arme und kotzte sich die Seele aus dem Leib. Zu gerne hätte ich ihr geholfen, doch dann hätte ich wohl möglich daneben gekotzt. Ich war bei so was überempfindlich. Wenigstens hatte sich Mia direkt hier entleert und nicht im Taxi und dann wohl möglich auf mich drauf. Wenige Minuten später traf das Taxi ein. Ich zog Mia hoch auf die Beine und schleifte sie zum Auto. Freundlich lächelte ich den Busfahrer an „Einmal nach Ohlstedt bitte. Steinstraße 55.“ Er lächelte zurück und schaltete den Tacho ein. Ich wollte das Mia mit zu mir kam, denn ihre Eltern wären sicherlich nicht sonderlich erfreut über den momentanen Zustand ihrer Tochter. Ich schrieb Mia's Mutter von ihrem Handy aus eine SmS, damit sie Bescheid wusste. Ich hoffte das das keine Probleme ergeben würde. Die Taxifahrt über schwiegen wir. Naja, mit Mia war ja auch nichts anzufangen. Aber wenigstens hielt sie die Klappe und erzählte weder dem Taxifahrer Blödsinn noch spuckte sie erneut. Bei mir Zuhause angekommen, bezahlte ich den Taxifahrer, bedankte mich und zerrte dann Mia aus dem Auto. Als der Taxifahrer wegfuhr und wir vor unserer Haustür standen, versuchte ich ein Gespräch mit Mia anzufangen. „Sag mal, was hast du alles getrunken?“ - „Pff, niiich so viieeel. Wiesoo?“ lallte sie. Sie fing an zu schwanken. „Mia, weil du total dicht bist!“ gab ich wütend zurück. „Bin ich gar nicht“ schnaubte sie. Na, wenigstens konnte sie diesen Satz beenden ohne zu lallen. „Wir reden morgen“ ich zog Mia hinter mir her ins Haus. Die gehörte jetzt einfach nur noch ins Bett. Gott sei Dank übernachtete Justi bei seinem Kumpel und meine Eltern waren noch bei meiner Tante. In meinem Zimmer angekommen, setzte ich Mia auf mein Bett und holte ihr einen Eimer. Natürlich benutzte sie diesen nach wenigen Minuten. Ich holte unsere Gästematratze aus dem Wäschezimmer und schnell war Mia's Bett hergerichtet. Genervt legte ich Mia auf die Matratze, deckte sie zu, leerte ihren Eimer und stellte ihr den leeren Eimer wieder hin. Hastig schaltete ich das Licht aus und fiel Todmüde ins Bett. Nichtmal der penetrante Geruch von Kotze konnte mich jetzt am einschlafen hindern.

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