Bei
Damien angekommen, klingelten wir erst mal Sturm, weil uns zunächst
keiner aufmachte. Doch dann ging die Tür auf und Damien grinste mich
an. „Heeey!“ quiekte er und umarmte erst mich und dann Mia.
„Sorry das es so lange gedauert hat, ich war noch im Bad. Aber was
macht ihr hier?“ fragte er dann fröhlich und bat uns herein. Wir
setzten uns in die Küche, tranken Cappuccino und quatschten, über
Gott und die Welt. Wir hatten uns schließlich lange nicht gesehen.
Und natürlich musste auch wieder das Thema Jendrik auf den Tisch
kommen. Ich blockte direkt ab, denn ich wollte einfach nicht über
ihn reden. Montag würde ich Schluss machen und dann hatte es sich
mit dem Kerl. Damien erzählte uns das seine Eltern grade auf
Geschäftsreise wären, das er heute Abend mit seinen Freunden auf
den Dom geht und das bei ihm und Jack alles super lief. Nach ca. 2
Stunden verabschiedeten wir uns von ihm. Bzw. Mia drängte mich zu
gehen, denn sie hatte immer noch ihren Discobesuch im Kopf. Als wir unten an der Straße standen war
es schon 10 Uhr und Mia steuerte direkt auf den Kiez zu.
Mittwoch, 7. November 2012
Kapitel 7 ♥
Natürlich
hatte Mia nur eines im Kopf. Kiez, Party und Jungs! Aber mir war so
gar nicht danach. Wieso sollte ich ohne Jendrik feiern gehen? Da war
so was leeres in mir, ein Teil meiner selbst fehlte einfach. Trotzdem
wollte ich ihm auf gar keinen Fall begegnen. Nicht vor Montag. Auf
mein „Schluss machen“ musste ich mich erst noch vorbereiten und
in einer Disco war sowieso nicht der richtige Ort. Außerdem würde
es mich nur noch mehr fertig machen ihn mit einer anderen zu sehen.
Wie war das noch mit „keinen Gedanken an Jendrik verschwenden“?
Oh man. Ich wurde diesen Jungen einfach nicht los. Mia rannte echt,
als wäre grade irgendwo bei H&M eine '2 Teile zum Preis von
einem' Aktion. „Mia, CHILL mal“ rief ich laut. Sie guckte mich
entgeistert an. „Es ist erst 8. WAS willst du tun?!“ fuhr ich sie
an, genervt davon das sie mich immer noch hinter sich herzog und
dabei meinen Ärmel aus leierte. Immer noch stand sie nur da und
starrte mich an. Dann gingen ihre Mundwinkel nach oben und sie begann
zu Grinsen wie ein Honigkuchenpferd. „Keine Ahnung!“ und dann
gackerte sie vor Lachen wie ein Huhn. Ich stand nur da und
beobachtete sie. Irgendwie war sie grade echt peinlich. „Was bitte
schön ist so lustig?“ fragte ich trocken und verdrehte die Augen.
Sie guckte mich an und hatte dabei Tränen in den Augen. Was musste
die für einen heftigen Lachflash gehabt haben ? Dann ergriff sie das
Wort: „Ich bin so planlos, ey. Will ich um 8 schon in die Disse!“
Und dann fing sie wieder an zu lachen. Diesmal musste ich allerdings
auch schmunzeln. Verrückte Kinder waren wir schon immer gewesen. In
der Grundschule haben wir von allen Kindern die Zahnbürsten
abgeschnitten und dann überall verteilt. Wir fanden das lustig, nur
unsere Erzieherin und die anderen Kinder nicht. Auch wenn wir Ärger
bekommen haben, wir waren stolz drauf und das hat uns nicht davon
abgehalten weiter Scheiße zu bauen. Je älter wir wurden desto
größer unsere Kreativität und das Ausmaß unserer, für uns
lustigen, Aktionen. Ich machte mich von meinen Gedanken los und
wendete mich wieder Mia zu. „Und was hast du jetzt vor?“ -
„Ehm...keine Ahnung?!“ sagte Mia kleinlaut. „Ja, na toll. Du
bist mir ja eine. Feiern gehen wollen um 8 Uhr und dann wegen deiner
Planlosigkeit nicht mal eine Alternative parat haben! Dann gehen wir
jetzt zu Damien. Der wohnt nämlich da hinten und vielleicht ist er
ja da. Ich hab ihn eh lange nicht gesehen!“ Mia wieder sprach
nicht, lächelte und nickte. Und dann watschelten wir zwei, eingehakt
an der Hauptstraße entlang.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen